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Baduras Coupé

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Rolf-Stephan Baduras VW Karmann-Ghia, Berlin, Herbst 2006

Vorgeschichte

Den ersten Kontakt mit einem Karmann-Ghia hatte ich um 1971: unsere fesche, junge Nachbarin hatte sich einen gekauft. Ich war damals noch ein kleiner Knirps, aber dieses Auto hatte mich damals schon beeindruckt und war etwas besonderes.

Viele Jahre gingen ins Land, ich liebäugelte mit VW Käfern, Borgwards Isabella, Volvos Amazon und der Citroëns DS - fuhr aber aus praktischen Gründen lieber einen gebrauchten Polo oder Golf.

Baduras Karmann-Ghia Coupé

Aber seit Oktober 1997 habe ich nun meinen Volkswagen 1500 Karmann-Ghia Coupé.

Ich hatte ihn zwar schon im März 1997 am Straßenrand zum Verkauf angepriesen gesehen und bin mindestens 10mal grübelnd drumherumgelaufen, habe mich dann aber erst mal zur langweiligen Vernunft überreden lassen. Als ich ihn dann wieder im Oktober sah und sogar noch etwas Geld auf meinem Konto war, gab's kein halten mehr...

Baujahr März 1970 mit beheizbarer Heckscheibe, er hat einen Austauschmotor mit 50PS und lang übersetztem Getriebe (über 150km/h sind kein Problem) und hat die für 1970 passenden Farben Signalorange (Farbcode L 20 E) und Hellelfenbeinweiß (Farbcode L 80 E). Auslieferungsort war Berlin und alle 4 Vorbesitzer stammten aus Berlin. Wer mich nicht an den Farben erkennt: B-P 1575 ist mein Kennzeichen, welches er auch schon seit Auslieferung trug. Er hatte bis dahin gut 160.000 km hinter sich gebracht.

Er war im täglichen Einsatz und hat auch schon bei mir längere Autobahnfahrten quer durch Deutschland und Italien absolviert. Der Verbrauch liegt so bei 8 l / 100 km - bei Langstrecken auch darunter.

1997 Teilrestauration

Im Winter 1997/1998 wurde er erst mal etwas teilrestauriert, da kleinere Roststellen zu sehen waren und der Lack etwas matt aussah. Naja, die Fertan Operationen und anschließende Lackierung machten das Auto 2 Jahre wieder recht ansehnlich. Allerdings nicht empfehlenswert. Seinerzeit wußte ich über Oldtimer noch nicht viel und hatte meinen Karmann-Ghia jemanden anvertraut, der sich mit so etwas angeblich auskannte - der Freund eines Bekannten eines Freundes... Seine Worte: "das hält jetzt mindesten wieder 20 Jahre" hatten mich schon damals stutzig gemacht. Letztendlich aber nichts von Dauer und die ersten Rostbläschen waren nach 2 Jahren sehr deutlich zusehen.

Aber das hatte ich auch schon erwartet - ich wollte nur an den Karmann-Ghia erst mal meine Freude haben und nicht gleich mit einer Totalrestaurierung für Monate gefrustet in der Garage werkeln.

Reisen

Dass man mit dem Karmann-Ghia durchaus größere Reisen machen kann, zeigte meine Urlaubsreise im Sommer 1998 mit ca. 10.000km quer durch Deutschland und Italien oder die Reise im Sommer 1999 nach Menton (Frankreich) und Mallorca. Solche Reisen sind immer auch ein wenig Abenteuer und vielleicht nicht so bequem - aber an den Erinnerung freut man sich noch über Jahre.

Wintereinsatz

Da ich vor allem in den ersten Jahren auch im Winter damit fuhr, ich es leid war gegen beschlagene Scheiben zu kämpfen und halb blind durch den Stadtverkehr als Verkehrsrisiko zu fahren, hatte ich mir 1998 eine Standheizung der Firma Eberspächer einbauen lassen - mit Zeituhr oder funkgesteuert wird es mollig warm.

2000 Restauration

Nach dem ich soviel Freunde am Fahren gehabt hatte, hatte ich auch den Mut im Jahr 2000 mich an eine Komplettrestaurierung heranzuwagen. Obwohl eigentlich geplant war die Restaurierung in 9 Monaten durchzuziehen, wurde ich doch erst nach 21 Monaten im Jahr 2002 fertig. Dafür aber eine richtige "Body Off Restoration".

Letztendlich hat mich der Spaß ca. 20.000 Euro (knapp 10.000 Euro Schweißarbeiten und Lack, der Rest Ersatzteile, Werkzeuge, Material - nicht mitgerechnet Kaufpreis und Kosten vorher), 21 Monate Wochenenden und Abende in der Garage, viel Schweiß und auch Blut gekostet. So etwas lohnt sich nur wenn der Weg das Ziel ist - ich habe sehr viel gelernt und es war nicht mein letzter Oldtimer, den ich so aufwendig restaurierte.

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Rolf-Stephan Baduras VW Karmann-Ghia, Königs-Wusterhausen bei Berlin, 2002, "Body Off Restoration"

2002 Reisen, Reisen, Reisen...

Die erste Zeit nach der Restauration war ich recht vorsichtig und traute mich kaum zu langen Reisen ins Ausland. Aber der Karmann wurde trotzdem viele Kilometer z.B. zu Karmann-Ghia Treffen quer durch die Republik bewegt - Treffen wie Karlsruhe bedeuten immerhin auch 1400km. Aber dann gab es irgendwann kein halten mehr und es ging wiederholt gen Süden. Viele Schöne Reisen nach Italien - auch zu Karmann-Ghia Treffen mit dem Karmann-Ghia Club Italia.

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Rolf-Stephan Badura mit Karmann, Italien Toskana, 2009

2010 nun gepflegte Oldtimer für Ausfahrten ins Umland

Mit dem fertig restaurierten Reisefahrzeug "VW Bulli" wurde der Karmann nun geschont und kommt seither eher zum Einsatz auf Wochenendausflügen oder zu regionalen Oldtimertreffen und Ausfahrten...

Er wird aber auch nach über 25 Jahren noch gern und häufiger bewegt und ist bei Weiten noch kein "Stehzeug" oder nur "Garagen-Gold". Er ist auch immer noch mein Lieblingsoldie und Traum-Auto!


2008 Fuhrparkerweiterung VW Bulli

2008 kam zum Fuhrpark noch ein 1979er VW T2b Bulli hinzu. Er wurde bis 2010 in den passenden Farben zum Karmann-Ghia restauriert und erhöht unseren Oldtimer-Reise-Radius immens - z.B. Marokko/Afrika oder Iran/Asien. Auf Oldtimer-Treffen, Ausfahrten oder Messen steht er auch oft neben dem Karmann-Ghia als rollendes Heim beiseite.

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Rolf-Stephan Baduras VW Karmann-Ghia und Bulli, auf Boot & Fun Messe Berlin, Winter 2015


Letzte Änderung: 25.09.2023 13:45
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