Wer hat Erfahrungen mit feuerverzinken?


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Geschrieben von Andreas Grün, KGCS am 20. März 2001 13:21:35:

Hallo liebe Leut!

Wir haben im Club einige Mitglieder, die kleinere Teile feuerverzinkt haben,
d.h. Stoßstangenhalter etc.

Ich weiß auch, daß schon ganze (Käfer- und Karmann-)Bodenplatten feuerverzinkt wurden.

Mit dem Thema "Feuerverzinken" setze ich mich schon weit mehr als 10 Jahren auseinander. Ich würde mit dem Feuerverzinken gerne noch weiter gehen.

Hat da jemand tatsächliche brauchbare Erfahrungen (kein Hörensagen)?

Ich meine feuerverzinken und nicht spritz- oder galvanisch verzinken.

Beim Feuerverzinken wird das Teil in ein Bad (teilweise mehrere Meter lange und breite Becken) mit ca. 400-450 Grad heißem und damit flüssigem Zink getaucht. Das kennt Ihr von Geländern, Straßenlampen etc. (silbergrau, nach kurzer Zeit matt, etwas rau, flinkert).

Dazu muß alles an Schichten (Lack, U-Schutz, etc.) runter und entrostet (evtl. sandgestrahlt) werden.

Der Vorteil bei diesem Verfahren ist, daß es in jede Ritze (also auch Hohlräume)eindringt, eine feste Verbindung mit dem Stahl eingeht und diese auf Dauer vor Rost schützt. Das hält ca. 50 Jahre ohne Lack oder ähnlichen zusätzlichen Schutz (Aussage vom Werkmeister einer Feuerverzinkerei).

Zudem ist das Ganze, bezogen auf Preis <-> Leistung, relativ günstig.

Der Zink wirkt als sogenannte Opferanode, d.h. der Zink als minderwertigeres Metall opfert sich für den hochwertigeren Stahl auf (oder war es umgekehrt bzgl. hochwertig? egal!). Selbst kleine Anritzungen strömen wieder mit Zink zu!

Nicht umsonst geben Autohersteller, die ihre Bleche verzinken lassen (Porsche, VW, Audi, Opel etc.) inzwischen biszu 12 Jahren Garantie gegen Durchrostung. Wobei hier das Blech nur am Zink vorbeischwimmt, den die Schicht ist so dünn, daß man sicher keine 50 Jahre Garantie geben könnte. Außerdem werden die Bleche erst verzinkt, dann gepreßt und anschließend geschweißt! Und da ist das Problem: Die Schweißpunkte/-nähte!

Ich schweife ab......

Also: Hat jemand Erfahrungen mit größeren Teilen? Alle sagen: Durch die enormen Temperaturen wurden sich größere Bleche verwerfen. Dies hat auch die aktuelle Info des Instituts Feuerverzinken GmbH - Referat TECHNIK - ergeben.

Hat jemand vielleicht feuerverzinkte Teile (Innenschweller) schon mal eingeschweißt und die Schweißpunkte dann wieder gegen Rost tatsächlich dauerhaft geschützt?

Jetzt bin ich aber gespannt!

Andreas
Karmann Ghia Club Südhessen






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