URL: https://www.vw-karmann-ghia.de/badura/colouring-de.html



Farben

Nicht alle heutigen Karmann-Ghias haben noch ihre Originalfarben. So mancher hat bei einer Restaurierung seine eigene Lieblingsfarbe benutzt statt einer werkseitigen, historischen Farbgebung.

Die Originalfarbplakette befindet sich üblicherweise im Kofferraum in Höhe des Ersatzrades auf der Beifahrerseite. Sie ist typischerweise silbern mit aufgedruckter schwarzer Schrift z.B. "signalorange L 20 E". Unter meiner demontierten Hutablage hatte ein Arbeiter auch die Dachfarbe mit Wachsstift vermerkt "D h.elfenb" (für Dach hellelfenbein) - aber das ist nicht für alle Fahrzeuge belegt.

Sollte sie nicht zu finden sein, kann man auch bei der "Stiftung AutoMuseum Volkswagen" kostenpflichtig ein Urkunde anfragen (siehe auch meine Adressen-Seite).

Mindestens ein Ersatzteillieferant (Neuffer) hat auch eine begrenzte Auswahl an Ersatzplaketten. Bei zweifarbigen Fahrzeugen wie bei meinem sind zwei Farbplaketten aneinandergeklebt.

Der Unterboden, Fahrgestell, Motorteile und Tank sind in schwarz gehalten. Die gesamte Karosserie innen wie außen, Kofferraum und im Motorraum ist in Wagenfarbe gehalten.

Bei Zweifarblackierungen von Coupés beginnt die Dachfarbe am unteren Ende des Dachholms und ergibt von der Seite gesehen eine harmonische Linienführung. Hinten wie vorne endet der Übergang nicht stumpf in der Festerdichtung, sondern läuft erst langsam im sehr spitzen Winkel mit der Dichtung zusammen. Auch wenn man manchmal andere Formen sieht, so sind diese nicht original - egal welches Baujahr.

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Signalorange (Farbcode L 20 E) und Dach in Hellelfenbeinweiß (Farbcode L 80 E)

Die Farbtöne findet man in passenden Original-Prospekten, wie z.B. in folgenden aus dem Jahr 1970. Solche Prospekte findet man in Online-Auktionshäusern, auf Oldtimer-Börsen und kann man sich auch bei Clubtreffen zeigen lassen.

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Aber auch die meisten Lacklieferanten mit Oldtimer-Erfahrungen haben noch alte Mischtabellen.

Vorsicht aber bei Teillackierungen - der alte Lack muss nicht mehr original sein oder hat sich über die Jahre verändert - ist z.B. nachgedunkelt. Lackprofis haben dafür Messgeräte und Farbtabellen zur Sichtkontrolle.

Eine gute Quelle für Farbtöne bzw. Farb-Codes unterschiedlichster Baujahre ist die Website von Lutz Gaas:

Die Mischformeln und Farbtabellen sollte der bessere Lackhändler und Lackierer parat haben oder wissen wo er zu suchen hat. Online findet man diese auch bei einigen Farbenherstellern wie Glasurit, Lesonal und Standox (einfach in den Suchseiten den Lack-Code eingeben):

Ein Umstand sollte man noch bedenken: heutige Lacksysteme sind umweltschonende und weniger gesundheitsschädliche Lacke auf Wasserbasis. Diese bekommt man für gewöhnlich im Autolackhandel. Auf Oldtimern hingegen wie dem VW T2 wurden 2-Komponenten-Acrylharz-Lacke verwendet. Für LKW und Landmaschinen sind aber noch die herkömmlichen Acrylharz-Lacksysteme zulässig und so mancher Oldtimer wird daher klassisch lackiert.


Letzte Änderung: 30.04.2020 16:02